Epilepsie
Epilepsien sind Erkrankungen, die auf eine gesteigerte elektrische Erregbarkeit des Gehirns zurückzuführen sind. Die häufigsten Formen sind der Grand mal, Absencen, juvenil myoklonische Anfälle und die fokalen Anfälle mit und ohne sekundäre Generalisierung. Epilepsien haben zwei Erkrankungsgipfel, den ersten in der Kindheit und Jugend, den zweiten ab ca. dem 60 Lebensjahr. In diesem Alter treten epileptische Anfälle meist als Folge struktureller Gehirnveränderungen, z.B. als Folge eines Schlaganfalles auf.
Die Behandlung der Epilepsie erfolgt in den meisten Fällen medikamentös. In seltenen Fällen können eine Operation oder auch elektrische Stimulationsverfahren wie die Vagusnervstimulation oder eine Tiefenhirnstimulation erfolgversprechend sein.
Die Diagnosestellung in unserer Praxis erfolgt anhand der Anfallsbeschreibung und wiederholter Elektroenzephalographien. Bei speziellen Fragestellungen werden Provokationsmethoden wie die Flickerstimulation oder ein Schlafentzug durchgeführt. Zudem muss bei erstmaligen Anfällen eine Kernspintomographie des Kopfes zum Ausschluss struktureller Hirnveränderungen durchgeführt werden.
Falls die Diagnosestellung im Rahmen einer ambulanten Untersuchung nicht möglich ist, werden die Betroffenen von uns zum stationären Video-Monitoring mit Langzeit-EEG überwiesen. Diesbezüglich arbeiten wir eng mit spezialisierten Epilepsiezentren in der Umgebung zusammen.
Wir orientieren die medikamentöse Behandlung der Epilepsie an der individuellen Lebenssituation (z.B. Kinderwunsch, Alter, Begleiterkrankungen) des Patienten. Da häufig langfristige Behandlungen erforderlich sind, achten wir bei der Verordnung auf eine möglichst gute Verträglichkeit und Handhabbarkeit der Medikation.
Für unsere Epilepsiepatienten haben wir einen Spezialsprechstunde eingerichtet, in der Betroffene ausführlich über die Erkrankung, die Behandlung sowie wichtige soziale Aspekte informiert werden.